
Nachwuchsförderung
Junge Talente zu qualifizierten Fachleuten machen
Wissen wird grösser, wenn man es teilt. Bei swr+ machen wir das besonders für den Nachwuchs im Fach Zeichner*in EFZ Ingenieurbau. Während vier Jahren schnappen die Lernenden nicht nur Fachkenntnisse auf. Wir geben ihnen auch entscheidende Skills für den Berufsalltag mit.
Berufsalltag: Pläne, Stahl und CAD
In der Ausbildung zeigen dir unsere Zeichner*innen und Konstrukteure*innen, wie du verschiedenste Pläne bearbeitest und anfertigst. Das ist enorm wichtig. Denn damit unterstützt du die Projektteams im Ingenieurbau. Gearbeitet wird am Computer mit modernen CAD- oder anderen Programmen. Mit genügend Erfahrung und gefestigten Fähigkeiten übernimmst du laufend neue Aufgaben.

Carlos, Moreno und Gentiana besprechen Pläne
Reinschnuppern: Mehr wissen!
Du hast ein räumliches Vorstellungsvermögen und begeisterst dich für Technik?
Dann solltest du den Beruf des/der Zeichner*in Ingenieurbau und die Experten von swr+ kennenlernen! Los geht’s ab der 8. oder 9. Klasse. Zwischen Juni und Oktober kannst du zwei Tage lang echte Berufsluft schnuppern. Nach vorgängiger Schnupperlehre nehmen wir gerne Bewerbungen unter jobs@swrplus.ch an.

Praktikum auf der Baustelle
Interview zu Thema Digitalisierung
durchgeführt im Juni 2020
Könntet ihr euch kurz vorstellen?
Mike: Ich bin Mike Pfister, im 4. Lehrjahr – also noch eine Woche, danach hoffentlich nicht mehr – und komme aus dem Limmattal, weswegen ich einen kurzen Arbeitsweg habe. In der Freizeit bin im Winter auf dem Snowboard – weswegen ich den Winter liebe – und im Sommer hauptsächlich draussen, mit Freunden am See, am Beachvolleyball spielen.
Carlos: Ich bin Carlos aus Wädenswil und im ersten Lehrjahr, in der Freizeit mache ich hautsächlich Musik. Ich spiele Klavier, Geige und Bratsche und nehme auch Musik auf, ich habe ein eigenes Homestudio.
Wieso habt ihr euch für die Lehre als Zeichner entschieden und was interessiert euch an diesem Beruf besonders?
Mike: Ich habe es am Anfang sehr schwierig gefunden mit der Lehrstellensuche und habe gar nicht gewusst was ich machen will, ich bin dann zum Berufsberater und wir konnten uns dann auf diese Richtung konzentrieren. Ich habe dann auch Schnupperlehren gemacht, auch als Geomatiker und der Tiefbau hat mich dann am meisten interessiert.
Carlos: Bei mir war es ähnlich, ich habe auch mehrere Schnupperlehren gemacht unter anderem auch als Laborant und Zeichner.

Unterstützung von Murat Ok bei der Arbeit mit dem CAD
Was gefällt euch an dieser Lehre besonders? Wieso würdet ihr den Beruf anderen Lernenden empfehlen?
Mike: Er ist sehr abwechslungsreich, man arbeite viel – also eigentlich immer – im Team. Das gefällt mir sehr. Und ich persönlich finde es angenehm, dass man oft im Büro arbeitet – egal welches Wetter ist, man ist immer drinnen. Das ist schade bei schönem Wetter, aber im Winter wenn es stürmt und kalt ist finde ich es angenehmer. Und ich arbeite gerne mit dem Computer, aber manchmal ist mir fast etwas zu viel am PC.
Carlos: Ich finde den Beruf gut, wenn ich es zum Beispiel mit Freunden vergleiche, man arbeitet im Büro, was sehr angenehm ist und man kann sich seine Zeit relativ gut selbst einteilen.
Dann kommen wir mal zum Hauptthema des heutigen Interviews, zu der Digitalisierung. Was bedeutet für euch persönlich Digitalisierung und wie geht ihr privat damit um, beispielsweise wann habt ihr euer erstes Mobilephone bekommen und auf welchen sozialen Netzwerken seid ihr aktiv?
Mike: Ich habe mein erstes Handy erst in der ersten Oberstufe bekommen, davor hatte ich einfach einen iPod. Ich musste mir alles selbst kaufen, das war meinen Eltern wichtig, auch die Abokosten musste ich selbst finanzieren. Und Digitalisierung finde ich ein wichtiges Thema, v.a. hier im Büro – ich meine alles auszudrucken um es dann wegzuwerfen, oder jeden Plan auszudrucken um ihn zu besprechen finde ich nicht so sinnvoll und ich finde es macht Sinn, wenn man dieses Thema etwas pusht.
Carlos: Ich finde als Jugendlicher gehört das einfach dazu, also das ist nicht etwas wofür man sich anstrengen muss – es kommt einfach automatisch. Aber z.B es ändert sich auch alles extrem schnell, selbst ich kenne noch die Handys ohne Touch und mit Tastatur, es verändert sich alles so schnell, deswegen kann ich die Probleme anderer schon verstehen. Und bezüglich Medien, ich habe nur Facebook, selbst Instagram habe ich nicht mehr.
Mike: Bei mir ist es so, dass ich bis Ende Oberstufe sehr technisch interessiert war, aber mittlerweile ist es mir eigentlich egal, solange alles funktioniert. Und bei Social Media bin ich bei Instagram hängengeblieben, Snapchat habe ich auch noch, Facebook ebenfalls, aber benutze es nie, das ist eher eine Generation vor mir. Die nächste Generation ist dann Tiktok – das habe ich aber nicht.
Habt ihr das Gefühl, dass ihr von der Schule und dem Betrieb genügend auf die Herausforderungen, welche die Digitalisierung mit sich bringt, vorbereitet werdet? Wie arbeitet ihr im Moment, insbesondere in der aktuellen Zeit mit Corona, was hat sich da verändert?
Mike: In der Schule hatten wir schon immer ein Intranet mit Login, auf welchem alle Schulungsmaterialien digital abgelegt sind und man von überall darauf zugreifen kann. Aber einen grossen Teil der Schulbücher, wie z.B: Mathematik, mussten wir noch kaufen, die haben jedoch einen digitalen Code enthalten, mit welchen man auf der Website das Buch auch digital anschauen kann. Und hier im Büro bekommen wir etwas an unseren Schullaptop bezahlt, da er Pflicht ist und jetzt während Corona hatten wir via Teams Unterricht und das Material haben wir entweder über das Intranet der Schule oder via Dropbox erhalten.
Carlos: Vor Corona war mehrheitlich alles in Papierform, bei BMS und auch in der Berufsschule, in der letzten Zeit war es etwas kompliziert, da die Schule nicht so darauf vorbetreitet war. Aber mit dem Teams war es für uns doch machbar, da es doch ziemlich praktisch ist. Für mich persönlich habe ich es jedoch immer noch lieber in Papierform als digital.
Wie findet ihr die Umstellung hier bei swr+ mit dem MS Teams, dass es zukünftig unser Hauptkommunikationsmittel sein soll?
Mike: Ich finde es sehr gut, ich finde es einen guten Schritt, z.B auch wenn man einmal von zu Hause aus arbeiten kann und mit dem privaten Laptop ein Dokument bearbeiten kann.
Carlos: Mir gefällt zum Beispiel sehr gut, dass man den Status der Person sieht, also ob jemand verfügbar ist oder nicht, das finde ich sehr praktisch. Aber meiner Meinung nach finde ich es schon immer noch einfacher, wenn Dokumente per Mail verschickt werden und nicht in einem Chat, wo man sie später suchen muss. Und auch die physischen Telefone finde ich eigentlich einfacher in der Handhabung.
Und was wird Eurer Meinung nach in eurem Beruf in Zukunft bezüglich Digitalisierung passieren, Stichwörter 3D, BIM etc. Was denkt ihr kommt da auf euch zu und fühlt ihr euch darauf gut vorbereitet?
Mike: Es gibt ja viele 3D-Programme, also auch unser CAD-Programm kann 3D, wir haben es aber noch nie angewendet, also ich zumindest bis jetzt im 4. Lehrjahr nie und weiss auch nicht wie es funktioniert. Was aber eigentlich schade ist, da es zum Teil noch nützlich sein könnte. Und wenn die Möglichkeit zum 3D-Zeichnen vorhanden wäre, müsste man sie eigentlich nutzen, da es viele Vorteile hat. Aber bezüglich BIM weiss ich nicht wie nützlich es im Tiefbau ist, aber es wäre sicherlich einmal spannend eine Schulung zu machen oder einen Kurs zu besuchen.
Wie würdet ihr beurteilen stehen wir hier als swr+ im Vergleich mit anderen Firmen da, wenn ihr so mit Mitschüler spricht?
Mike: Ich würde sagen, 80% von meiner Klasse arbeiten noch im 2D – ganz normal -und die restlichen 20% arbeiten komplett im 3D (Hochbau und Tiefbau).
Carlos: Bei mir ist es auch so, dass mehrheitlich in 2D gearbeitet wird.
Etwas zurück zum allgemeineren Teil, wie wurdet ihr ins Team aufgenommen und fühlt ihr euch wohl?
Mike: Bei mir war es bei Lehrbeginn noch so, dass es vier Lernende waren und ich habe das sehr angenehm gefunden. Zum Team, hier ist es eigentlich sehr familiär, wir sind nun auch alle per DU und das finde ich cool. Wir gehen jeweils auch mit den anderen aus dem Team, z.B. den Lehrlingsverantwortlichen, Mittag essen.
Carlos: Ich finde auch im Betrieb ist es sehr familiär, es sind alle sehr sympathisch.
Vielen Dank für eure Zeit!
Mike Pfister im 4. Lehrjahr (Abschluss 2020) und Carlos Martins (1. Lehrjahr)